Von Corina Köchli am 29. November 2020
Die Corona-Krise hat auch unsere Mitarbeiter wieder ins Homeoffice geschickt. Seit dem ersten Shutdown sind einige Monate vergangen und für kurze Zeit war wieder eine gewisse Normalität eingekehrt. Unsere Mitarbeiter erzählen, wie es ihnen im Homeoffice während des ersten Shutdowns ergangen ist.
Dienstagmorgen; heute arbeiten wir vor Ort. Nach und nach trudeln die Mitarbeiter im Büro in Winterthur ein. Das Büro füllt sich mit Stimmen, hier und da wird ein kurzer Schwatz gehalten. Die Pause machen wir gemeinsam draussen auf dem Vorplätzchen des Büros. «Simone, hattest du ein schönes Wochenende?», fragt jemand. Die Stimmung während der Pause ist locker, die einen erzählen sich vom vergangenen Wochenende, die anderen unterhalten sich über das aktuelle Weltgeschehen. Es scheint ein ganz normaler Arbeitstag zu sein. Ich denke gerne an diese Momente zurück, als wir noch ab und zu gemeinsam im Büro arbeiteten. Leider ist diese Zeit schon wieder vorbei – wir arbeiten wieder von Zuhause aus und treffen uns virtuell über Microsoft Teams. Das nahmen wir zum Anlass, gemeinsam auf den ersten Shutdown und alles, war er mit sich brachte, zurückzublicken.
Als der Bundesrat im vergangenen März den Shutdown verkündete, waren auch wir von der Razoon AG gezwungen, im Homeoffice zu arbeiten. Die ganze Situation warf Fragen und Unsicherheiten auf. Die klaren Informationen und Kommunikation innerhalb von Razoon brachten aber von Beginn an ein bisschen Licht ins Dunkle. So stellten wir sofort nach der Verkündung des Shutdowns auf Homeoffice um. Lukas Engel, unser Geschäftsleiter, informierte uns noch am Wochenende über Microsoft Teams und setzte sogleich die nötigen Meetings auf. Die Umstellung ging schnell und problemlos vonstatten; die technischen Voraussetzungen waren zum Glück bereits vor Corona erfüllt. Diese Umstellung forderte uns aber nicht nur auf technischer Ebene, sondern vor allem auch auf persönlicher und kommunikativer Ebene.
Mehr Zeit für Familie und Freizeit
Einer der grössten Vorteile während dieser Zeit war wohl die grosse Flexibilität. So nutzte beispielsweise Cédric Burkhalter, Entwickler, die Mittagspause als sportliche Auszeit. Aber auch der Wegfall des Arbeitsweges wurde sehr geschätzt. So konnten einige länger schlafen oder waren direkt nach dem Feierabend Zuhause. Diese Zeitersparnis kam vor allem der gemeinsamen Zeit mit der Familie oder dem Partner beziehungsweise der Partnerin zugute. So blieb genügend Zeit für das gemeinsame Frühstück und Mittagessen oder für die Versorgung der Kinder. Lukas Engel schätzte die Entschleunigung, die der gesamte Shutdown mit sich brachte. Diese ermöglichte ihm viel Familienzeit.
Das Schlafzimmer wird zum Büro
Mit dem Arbeitsweg fiel aber auch die räumliche Trennung von Arbeit und Freizeit weg. Dies bekamen vor allem jene zu spüren, die in einer kleineren Wohnung wohnen. So musste beispielsweise das Wohn- oder Schlafzimmer zu einem Büro umfunktioniert werden. Um abends trotzdem abschalten zu können, fand jeder seinen eigenen Weg. Unser Projektleiter Alessandro Rizzi machte beispielsweise nach der Arbeit einen Spaziergang. Roger Merz, Entwickler, und mir half es, den Laptop nicht aufgeklappt herumstehen zulassen, sondern zugeklappt zur Seite zu legen.
Kommunikation als neue Herausforderung
Neben den Einflüssen auf das Privatleben veränderte die Coronasituation aber auch den Arbeitsalltag stark. So wurden Ablenkungen durch Arbeitskollegen im Homeoffice als geringer empfunden, da die Hemmschwelle jemanden über Microsoft Teams zu kontaktieren, grösser ist, als einfach mal jemandem etwas über den Tisch zuzurufen. Denn man sieht nicht, ob jemand gerade Zeit hat oder nicht. Auf der einen Seite konnte so fokussierter an einem Thema gearbeitet und dadurch das Ziel schneller erreicht werden. Auf der anderen Seite, kam aber die zwischenmenschliche alltägliche Kommunikation zwischendurch sowie das Nonverbale zu kurz. «Ob es jemanden gerade nicht so gut geht, oder jemand vor einem Problem steht, sieht man von Zuhause aus nicht. Auch der spontane Austausch mit den Kollegen ist schwieriger», führt Alessandro weiter aus.
Eine weitere Herausforderung waren teilweise Meetings über Microsoft Teams, da nicht alle Hilfsmittel zur Verfügung standen wie beispielsweise das physische Whiteboard. Trotzdem kann einstimmig gesagt werden, dass die Zusammenarbeit unter diesen Umständen sehr gut funktionierte. Der tägliche Video Call um 08:30 morgens Uhr sorgte zusätzlich dafür, dass wir uns trotzdem jeden Tag, wenn auch nur kurz, sehen konnten und ein gemeinsamer Austausch stattfand. Schön war auch, dass in diesem Call Platz für Persönliches war. So hatten wir dennoch die Möglichkeit, darüber zu sprechen, wenn uns beispielsweise Zuhause die Decke auf den Kopf fiel.
Motivation per Post
Praktisch alle hatten während des Shutdowns das eine oder andere Mal mit der ausbleibenden Motivation zu kämpfen. Um dem ein bisschen entgegen zu wirken, versorgten uns Simone Bösch aus dem Marketing und Lukas per Post mit kleinen Überraschungen. So schickten sie uns beispielsweise eine frische Früchtebox für die tägliche Dosis an Vitaminen und eine «Homeoffice Survival Box». Diese bestand aus verschiedenen kleineren Leckereien und Nützlichem wie Studentenfutter, Schokolade oder Brillenputztücher, «um auch in dieser Zeit den Durchblick nicht zu verlieren.» Diese kleinen Gesten zeigten bei allen Mitarbeitern grosse Wirkung, so stand die Freude an diesen Tagen allen ins Gesicht geschrieben.
Kleiner Blick in die Zukunft
Bei uns war es bereits vorher möglich, von Zuhause aus zu arbeiten. Die Homeoffice-Zeit hat aber noch einmal bewiesen, wie gut das funktioniert. Vor allem hat es verdeutlicht, dass gewisse Arbeiten besser von Zuhause erledigt werden können. «Wie wir es in Zukunft genau machen werden, steht noch offen. Aber Homeoffice wird sicher bestehen bleiben für alle, die es möchten», bestätigt auch Lukas Engel noch einmal.
Trotz erneuten Einschränkungen und Umstellungen, haben wir Glück. Für uns war es, und ist es auch jetzt wieder, jederzeit möglich, von Zuhause aus zu arbeiten, ohne beispielsweise Kurzarbeit beantragen zu müssen. Abschliessend kann gesagt werden, dass es trotz den Unsicherheiten und Einschränkungen viel Positives gibt. Nichtsdestotrotz waren wir alle froh, zumindest wieder an einigen Tagen in der Woche zurück im Büro zu sein und hatten gehofft, dass dies so bleibt. Da es nun anders gekommen ist als erhofft, bleibt auch uns nur eins übrig: Von Zuhause aus arbeiten, oder Augen zu Maske auf und durch.
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